Frieden – aber zum Nachdenken

Vor dem Eingang des DGB-Hauses in Köln hängt ein Plakat “Jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern“. Verbrieftes Grundrecht. Soweit soll der Vortrag von Heinz Klippert am 20. Juni, der dort vor ca. 60 Interessierten stattgefunden hat, verstanden werden. Denn es gibt einiges an dringenden persönlichen Anmerkungen dazu.

Da war zum einen die bräsig-pastoral dargebrachte Vortragsweise, die mir als Autor dieses Beitrags bald auffiel. Teilweise mutete es wie das Brainwashing in einem Seminar für Selbstfindung an, und nur dem Pädagogen Heinz Klippert wird klar sein, ob er dies so beabsichtigt hatte. Großen Raum nahm dann der Vortrag ein, wenn es darum ging, die Gräuel von Kriegen zu beschreiben, welche Folgen dies hätte für die Menschen und so weiter. Ja, um Himmels Willen, dass weiß doch jeder, sieht es von morgens bis abends im Fernsehen, hört es unentwegt im Radio. Ich fühlte mich dadurch sehr unter Druck gesetzt.

Angriff auf die Jugend

Überraschend war dennoch das Klatschen an verschiedenen Stellen, wenn es offenbar gut ins alternative Weltbild passte. Denn bereits nach 11 Minuten wurde klar, dass man gut daran tut, die Aussagen von Klippert auf Fakten zu überprüfen. Er behauptete, dass „die jetzige Generation die Angst vor dem Krieg verloren“ habe. Dies ist eine unerhörte Unterstellung bezüglich der Wahrnehmungsfähigkeit junger Menschen. Bei der neuen Trendstudie „Jugend in Deutschland” kam heraus, dass knapp 70 Prozent der befragten 14- bis 29-Jährigen Angst vor einem Krieg in Europa haben. Sehr bedenklich dabei ist, dass diese Angst größer als die noch größere Gefahr vor dem Klimawandel wahrgenommen wird und die Jugend nach Rechts rückt. Putin wird’s freuen. Am 26. Juni erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Regierungserklärung: „Die Zeiten sind auch wirklich ernst. Viel zu ernst für Scheinlösungen und Slogans.“ Mehr hier!

Ein Beitrag von Paul Schäfer mit Vorschlägen, wie der Krieg in der Ukraine beendet werden kann.

 

Heinz Klippert: "Frieden? Sichern!"

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