Nach fast einem Monat des Angriffs der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel war der Kölner Roncalliplatz an diesem Sonntag voll mit Menschen, die ihre Solidarität mit Israel erklärten und für das Recht auf Israels Verteidigung zu demonstrierten. Doch vielen Teilnehmern war Sorge, Angst und Verzweiflung anzusehen. Weiter im Text nach der Fotogalerie.
Glühende Kohlen auf andere werfen: Man verbrennt sich selber
Mehr als 1.400 israelische Todesopfer, mehr als 5.400 Verletzte in den durch das barbarisch Hamas-Massaker heimgesuchte Gebieten mussten die Menschen beklagen. Gemessen an der Einwohnerzahl Israels eine hohe Opferzahl, die an die Shoa erinnert. 239 Menschen wurden nach Angaben der israelischen Armee von der Hamas als Geiseln entführt. Kinder, Männer, Frauen und sehr alte Menschen. Niemand weiß, wo sie sich befinden. Nahezu jede Familie war direkt oder indirekt betroffen, und wurde traumatisiert hinterlassen.
Die äußerst harte militärische Antwort der israelischen Regierung folgte auf dem Fuße – auch mit furchtbaren Folgen für die palästinensische Zivilbevölkerung. Diese hat sich die Hamas als Schutzschild für ihren mörderischen Angriffe ausgesucht. Bei seinem militärischen Vorgehen muss das israelische Militär auf jeden Fall dem humanitären Völkerrecht Geltung verschaffen, gleich wie schwer das einzuhalten ist, auch um die Geiseln zu schützen. Es ist das Recht und die Pflicht Israels, das Land mit Klauen und Zähnen zu verteidigen und seine Einwohner zu schützen. Israel war bis zu dem Zivilisationsbruch der Hamas am 7. Oktober – wieder eine sicher Heimat geworden. 3.000 Jahre nachdem seine Menschen durch die jüdische Diaspora über weite Teile der Welt immer wieder gewaltsam vertrieben und in Pogromen getötet wurden.
Die Vernichtung Israels als Ziel
Hinter dem Angriff vom 7. Oktober steht der verbriefte Anspruch von Hamas, der Muslimbruderschaft sowie der Hisbollah mit ihrem hasserfüllten skrupellosen Führer Hassan Nasrallah und den iranischen Revolutionsgarden, Israel zu vernichten. Hamas-Führer Ismail Haniyeh äußert sich erneut in ekelerregender Weise: „Wir haben euch nur eines zu sagen: Verschwindet aus unserem Land. Geht uns aus den Augen … Dieses Land gehört uns, Jerusalem gehört uns, alles hier gehört uns … Es gibt keinen Ort und keine Sicherheit für euch.“ Offen wird hierzu in den kaum kontrollierten asozialen Medien aufgerufen, jüdische Menschen weltweit zu ermorden. Am Samstag wurde auf einer Demonstration in Essen gar ein Kalifat gefordert – mit eindeutigen Zeichen des IS. Rückständiger geht es nicht mehr. Auf unserem Boden jedenfalls haben derartige Auseinandersetzungen genauso wenig zu suchen wie die widerwärtigen Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Mitbürger oder der inzwischen ständig steigende besorgniserregende Antisemitismus. Deutschland muss sich entschieden dagegen mit Wort und Tat schützen.
Der türkische Präsident und Autokrat Recep Tayyip Erdogan – demnächst hier zu Besuch – hat sich weit entfernt von der säkularen Welt eines Mustafa Kemal Atatürk und versteigt sich dazu, die Hamas als Widerstandskämpfer zu bezeichnen. Dabei trifft dieses hasserfüllte Zündeln das palästinensische Volk am meisten. Und es muss Wirtschaftsminister Robert Habeck zugestimmt werden, wenn er sagt: „Im Grunde muss die Hamas zerstört werden, weil sie den Prozess des Friedens im Nahen Osten zerstört.“ Sie ist und bleibt eine Terrororganisation, mit der kein Frieden zu machen ist und die deshalb kein Teil der Lösung sein kann.
Manche Linke entblöden sich erneut
Auch manche Linke entblöden sich erneut – wie schon im Krieg Russlands gegen die Ukraine – mit gefährlichen Fehleinschätzungen. Auf dem Portal „Klasse gegen Klasse“ wird gefordert, sich durch die „Repression und Diffamierung“ der Bundesregierung mit ihrer Verantwortung gegenüber Israel durch Staatsräson „nicht einschüchtern zu lassen, sondern erst recht eine linke Perspektive für die Befreiung Palästinas und gegen den Rechtsruck stark zu machen.“ Derartige unerträgliche Vermengungen und pseudolinke Analysen sind fehlgeleitet und befördern den Antisemitismus. Und was, bitte, ist daran links, wenn in Deutschland Hand in Hand mit Feinden Israels und dem Spruch „Freiheit für Palästina“ oder gar „Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein“ aufgetreten wird, was dem Inhalt nach nichts anderes als die Vernichtung Israels bedeutet. Es wäre gut, wenn diese Art Linke sich endlich mit dem islamistischen Faschismus beschäftigen würde.
Wortbeiträge der Veranstaltung hier:
Aenne Winkels, Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit
Henriette Reker, Oberbürgermeisterin in Köln
Dr. Johannes Platz, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Köln
Erlebnisbericht einer in Israel lebenden Deutschen