Das Trostfrauendenkmal in Köln

Trostfrauendenkmal vor dem NS-DOK. - Bild: Berthold Bronisz

Köln – Am 8. März 2025 wurde vor dem NS-Dokumentationszentrum in Köln eine Nachbildung der sogenannten „Friedensstatue“ enthüllt. Diese Skulptur erinnert an das Schicksal von etwa 200.000 Frauen und Mädchen aus Asien und der Pazifikregion, die während des Zweiten Weltkriegs von der japanischen Armee verschleppt und zur sexuellen Sklaverei gezwungen wurden.

Die Statue wurde vom koreanischen Künstlerpaar Kim Seo-Kyung und Kim Eun-Sung geschaffen und zeigt ein junges Mädchen in traditioneller koreanischer Kleidung. Ein leerer Stuhl neben ihr symbolisiert die Abwesenheit und das Leid der Opfer. Ein kleiner Vogel auf ihrer Schulter steht für die Sehnsucht nach Freiheit.
 
Die Enthüllung der Statue in Köln war Teil der Ausstellung „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“, die vom 8. März bis 1. Juni 2025 im NS-Dokumentationszentrum gezeigt wurde. Zur Eröffnungsfeier sprachen unter anderem Nataly Jung-Hwa Han vom Korea-Verband über die historischen Hintergründe, Monika Hauser von Medica Mondiale über sexualisierte Gewalt in aktuellen Konflikten und Behshid Najafi von Agisra e.V. über die Situation von Frauen auf der Flucht.
 
Die Aufstellung der Statue stieß jedoch auf Widerstand. Die Stadt Köln hatte zunächst Bedenken gegen die Platzierung der Skulptur im öffentlichen Raum und verwies auf rechtliche Vorgaben, wonach private Kunstwerke ohne offiziellen Kunstwettbewerb nur temporär genehmigt werden könnten. Kritiker vermuteten, dass diplomatischer Druck seitens Japans eine Rolle bei der Entscheidung spielte.
 
Trotz dieser Kontroversen wurde die Statue aufgestellt und dient nun als Mahnmal gegen sexualisierte Kriegsgewalt und als Symbol für den unerschütterlichen Widerstand der betroffenen Frauen. Sie erinnert daran, dass die Anerkennung und Aufarbeitung solcher Verbrechen ein wichtiger Schritt zur Gerechtigkeit ist. (BB)
Teilen

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*